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Prüfungsbericht CTK - Prof. Brehm

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Beitrag  Leonie Fingerhut Mi Jan 10, 2018 2:29 am

Wir hatten heute bei Prof. Brehm. Er lässt übrigens auch immer zu zweit kommen - neue Prüfungsregeln der Fakultät Wink
Er ist eigentlich echt entspannt, fragt aber auch gerne mal genauer nach.
Zuerst bekommt einer seinen Patienten und macht die Allgemeinuntersuchung. Er ist die ganze Zeit dabei und will sofort die Befunde hören. Dann eine Problemliste und ein paar Fragen zur weiteren Behandlung und wie die OP theoretisch funktioniert. Wenn der Erste fertig ist bekommt der Zweite seinen Patienten, Ablauf bleibt gleich.
Wir hatten einen vor 7 Tagen operierten Koliker und eine chirurgisch versorgte Zahnfistel.
Beim Koliker fragt er zB nach wie man die verschiedenen Bauchschichten wieder vernäht, wie man auf Hufrehe kontrolliert etc.
Zum Zahnpatienten musste ich noch eine Beschreibung einer Untersuchung der Maulhöhle machen. Danach gab es die Röntgenbilder einer Zahnfraktur von diesem Pferd aus dem Vorjahr, sowie Endoskopiebilder und ein CT prä-OP zum Auswerten.
Wir mussten beide eine Sedation für unseren Patienten zusammenstellen, da hätte er wohl auch ganz gerne die Dosierungen gehabt.
Danach gabs zum Koliker noch eine MPA, ein Griffelbein freipräparieren und eine Hautnaht machen.
Zum Zahnpatienten war noch eine Unterhautnaht verlangt.
Außerdem will er die chirurgischen Instrumente benannt haben und dass man die Fäden genau erklärt (die Abkürzungen, wozu spitze Nadeln, Nahtmaterial incl. nach wie vielen Tagen es resorbiert wird).
Den Bericht sollten wir anhand dessen schreiben was wir aus der Prüfung wissen, Zugang zu den Akten hatten wir nicht.

Leonie Fingerhut

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Beitrag  AnnchenM Do Jan 11, 2018 11:49 pm

Hallöchen,

wir hatten am Dienstag (19.12.) zu dritt Prüfung bei Prof. Brehm. Der Prüfungsablauf bei ihm ist ähnlich dem der anderen Pferdechirurgen. Zunächst wurden die Studentenausweise kontrolliert und die Prüfungsfähigkeit abgefragt. Dann sind wir gemeinsam zum ersten Patienten gegangen, es gab einen Vorbericht und der erste Prüfling (wurde vorher festgelegt) hat mit seiner allgemeinen Untersuchung inklusive Anamnese begonnen. Befunde wurden direkt erhoben und mitgeteilt. Im Anschluss gab es noch einige Fragen. Beim Koliker zielten diese vor allem auf die weitere Untersuchungen ab. Hierbei sollte man sich weniger an den Vorbericht halten, als an den tatsächlichen Zustand des Tiere. Bei einem "heute vorstelligen Koliker" empfand Prof. Brehm eine rektale Untersuchung, Blutparameterbestimmung und Nasenschlundsonde schieben als übertrieben, da dies bei dem Tier (eigentlich 4 Tage post OP) nicht nötig sei. Nach Abschluss des ersten Gesprächs geht man zum nächsten Patienten und der nächste Prüfling ist dran. Die weiteren Patienten waren eine septische Arthritis des Kiefergelenkes sowie ein laparoskopisch-entfernter Ovartumor. Beim Kiefergelenk fragte er auch nach der Besonderheit (hat einen Meniskus) und wollte auf gängige Antibiosen und dessen Wirkung und Dosierung hinaus (Penicillin - bakteriozid; Gentamycin - bakteriostatisch(?)). Beim Ovartumor hat er die Bänder hören wollen. Desweiteren waren ihm gängige Schmerzmittel mit Dosierungen wichtig. Er fragte auch, warum es bei einer Laparoskopie wichtig sei, Schmerzmittel zu geben. Das hängt wohl mit dem Kohlenstoffdioxid zusammen, welches bei der OP in die Bauchhöhle "gepumpt" wird und sich zu Kohlensäure umwandelt und so die Serosen reizt. Nach Abschluss dieses patientenbezogenen Teils (ca. 3 Stunden) ging es mit den OSCE's weiter. In der ersten Runde ging es um die chirurgische Händewaschung; Kittel anziehen und Handschuhe anziehen. Bei der Händewaschung hat er auch nach alternativen Desinfektionsmittel gefragt (Ethanol, Propanol, Iod, Chlorhexidin). Anschließend sollte jeder von uns eine Sedation einschließlich richtiger Dosierung aufziehen. Wenn man die Dosierung nicht wusste, konnte man es sich rückwärts erschließen. Das heißt, wieviel Detomidin z. B. haben wir erfahrungsgemäß in der Rotation den Pferden gegeben und anhand dieser Menge auf die Milligramm pro Kilogramm schließen. Dann hatte er noch speziell nach einer Sedation gefragt, bei der die Pferde den Kopf hängen lassen (Detomidin). In der dritten Runde hatten wir ein Pferdebein, bei dem der Erste das Griffelbein frei präparieren musste, der Zweite die Unterhaut vernähen und der Dritte mittels Reverdin-Naht die Wunde verschließen musste. Damit waren wir (nach 5 Stunden) fertig mit dem praktischen Teil und es folgte der Bericht. Weitere Informationen zu den Tieren haben wir nicht erhalten und haben deshalb viel improvisiert. Am nächsten Tag haben wir gegen 10 Uhr die Sekretärin telefonisch erreicht und unsere Noten erfahren. Frau Baumgärtel sagt einem die Prüfungsnote (Kommazahl) sowie die daraus resultierende Gesamtnote.

Zusammenfassend war es eine etwas anstrengende Prüfung. Dies lag zum einen an der langen Zeit (insgesamt 5.5 Stunden für 3 Leute) und zum anderen an seinen Äußerungen. Am Ende waren wir zum Teil so verunsichert, dass wir nachfragen mussten, ob es denn überhaupt gereicht hätte. Darauf meinte er völlig überrascht "Aber natürlich!" Die Noten waren dann auch deutlich besser als das Gefühl in der Prüfung vermuten ließ. Es war seine erste Prüfung in unserem Matrikel und wenn wir es richtig verstanden haben, würde er bei einer 4er Gruppe 2 x 2 Leute kommen lassen. Dann meinte er noch, dass es ihn verwundert, dass die Studenten über seine OSCE's immer so überrascht sind, da er doch jedes Jahr das Selbe fragen würde. Also versucht am Besten ein paar Sedations-Dosierungen zu lernen, da dieses Rückwärtserschließen echt ein Krampf ist. Dann meinte er noch, dass bei der allgemeinen Untersuchung alle immer die Augen und Hufe vergessen. Achtet einfach drauf, dass ihr es nicht vergesst. Ansonsten sollte man sich von seinen Äußerungen nicht einschüchtern lassen - einfach weiter machen.

Grüße

AnnchenM

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